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Neue Workwearlinie für Europa: ‚Timberland Pro‘ setzt auf Nachhaltigkeit

Julia Bernert

Veröffentlicht am 18.12.2019

In den USA und in Kanada gibt es die Workwear-Linie ‚Timberland Pro‘ als Premiummarke für nachhaltige Workwear schon seit 20 Jahren. Für den anspruchsvollen europäischen Markt hat der VF Konzern, zu dem Timberland seit 2011 gehört, nun eine eigene Linie entwickelt. Das Augenmerk liegt hier auf Nachhaltigkeit, intelligenten Technologien und dem typischen Timberland Stil.

Zahlreiche technische Features für mehr Arbeitssicherheit kommen in der Workwear zum Einsatz, darunter eine speziell entwickelte Laufsohlentechnologie für mehr Halt, Sicherheitszehenkappen aus Kunstharz mit Karbon-Nanohohlkörpern für weniger Gewicht und mehr Komfort. Bei der Kleidung schützen besonders robuste Stoffe und Ausrüstungen vor UV-Strahlung, Nässe und Öl und bleiben dennoch atmungsaktiv.

Interessant für den europäischen Markt dürfte aber vor allem die nachhaltige Ausrichtung der Marke sein. Der VF Konzern und Timberland verfolgen seit mehreren Jahren eine umfangreiche Nachhaltigkeitsstrategie. So kommen bei der Herstellung der neuen Timberland Pro Kollektion – wo immer es möglich ist – nachwachsende und recycelte Rohstoffe zum Einsatz. So besteht das Material in Kleidung und Schuhen zu mindestens 50 Prozent aus recyceltem PET, das aus alten Kunststoffflaschen gewonnen wurde. Wie das Unternehmen ausgerechnet hat, wurden seit Dezember 2018 knapp 350 Millionen 0,5-Liter Kunststoffflaschen in Obermaterial, Schnürsenkeln und Futterstoffen verarbeitet.

Das VF Programm ‚Chem-IQ‘ regelt zudem die Substitution von schadstoffreichen Chemikalien durch schadstoffärmere Alternativen. So konnten bereits 510 Tonnen Chemikalien ersetzt werden. Bis 2025 soll Outdoorbekleidung komplett ohne PFC (Polyfluorierte Chemikalien) produziert werden. PFC bringt zwar hervorragende wasser-, öl- und schmutzabweisende Eigenschaften mit sich, ist aber in der Umwelt nicht abbaubar.

Die Einführung einer eigenen Richtlinie regelt darüber hinaus den Umgang mit Materialien aus tierischer Herkunft und Holzwerkstoffen. Bis Ende 2019 werden 100 Prozent aller Daunenprodukte nach dem ‚Responsible Down Standard‘ (RDS) zertifiziert sein. Außerdem soll Schuhleder bis zum Jahr 2021 ausschließlich aus Gerbereien stammen, die von der Leather Working Group (LWG) geprüft wurden. Diese dürfen keine potenziell kritischen Substanzen verwenden, Grenzwerte bei Wasser- und Energieverbrauch sowie Standards im Bereich der Arbeitssicherheit müssen eingehalten werden. Überdies wird in allen Produktionsstätten auf faire Arbeitsbedingungen geachtet.

Noch weitgehend Zukunftsmusik, aber erklärtes Ziel bis 2030, ist die Etablierung von Kreislaufmodellen für die Herstellung von Schuhen und Bekleidung. Dazu gehören unter anderem Maßnahmen wie ‚Gebraucht kaufen‘ und ‚Mieten statt kaufen‘. Auch Rücknahmeprogramme hat VF bereits eingerichtet und konnte so mehr als 34.000 Kilogramm Bekleidung und Schuhe sammeln, um daraus wieder neue Workwear herzustellen.

Foto: Timberland Pro