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Drucken in der Landschaft

Caroline Zöller

Veröffentlicht am 05.08.2020

Größer, höher, bunter. Ein neues Druckverfahren macht die Landschaft zum Werbeträger.  Die Farbe ist biologisch abbaubar.

Der Berliner Drucker Ernst Litfaß war ein Pionier der Außenwerbung. Im Jahr 1854 tauchte die erste nach ihm benannte Anschlagsäule für Plakate im öffentlichen Raum auf. Seine Idee sollte damals dem wilden Werben auf Wänden und Mauern entgegenwirken. Seine neuen Säulen boten Unternehmen genügen Platz, ihre Botschaften anzubringen.

Seitdem ist in der Außenwerbung viel passiert. Mit dem Begriff Out-of-Home Advertising hat sich die Branche nicht nur einen vermeintlich moderneren Namen gegeben, sondern auch neues Terrain erobert. Unternehmen buhlen jetzt auf Großflächen oder digitalen Werbefenstern an verkehrsreichen Plätzen, Einkaufszentren oder Flughäfen um die Aufmerksamkeit der potenziellen Kunden.

Hauptsache auffallen ist die Devise

Im öffentlichen Raum aufzufallen, ist bei der Fülle an Werbeträgern allerdings gar nicht so einfach. Deshalb sind ungewöhnliche und überraschende Platzierungen gefragt. Genau hier setzt Pixelrunner an. Das Unternehmen macht die Landschaft zum Werbeträger und druckt großflächige Botschaften auf Rasenflächen, Kunstrasen in Sportarenen, auf Asphalt an Straßen und Plätzen oder sogar auf Skipisten.

Roboter mit eingebautem Drucker

Den Druck übernimmt ein selbststeuernder Roboter. Mit dem fahrbaren Großformatdrucker lassen sich in einem automatisierten Verfahren, Schriften und – mittels einer eingebauten Bearbeitungssoftware – auch Bilder in die Landschaft drucken. Der Pixelrunner, der an eine Kreuzung aus Schneeraupe und Aufsitzrasenmäher erinnert, lässt sich beim Druckvorgang durch einen Operator steuern. Ein Video zeigt, wie das genau funktioniert.

Der Drucker schafft eine Fläche von rund 50 Quadratmetern in der Minute und hat mit einer Tankfüllung eine Druckleistung von 300 Kubikmetern. Der Farbverbrauch liegt bei rund 300 Millilitern pro Quadratmeter Fläche. Drei Farben lassen sich in einem Druckvorgang gleichzeitig aufbringen. Gedruckt wird mit biologisch abbaubaren und ökologisch verträglichen Farben, die den aktuellen Umweltstandards entsprechen. Für den kurzfristigen Einsatz tankt der Drucker lösliche Farben, für längerfristige Werbebotschaften gibt es eine witterungsbeständige Farbpalette. Mit dieser Variante halten die Landschaftsdrucke bis zu einem Jahr.

Die großflächige Werbung kommt häufig bei Sportveranstaltungen zum Einsatz oder sind auf Landschafts- und Flugschneisen aus der Luft zu bewundern. Aktuell eignet sich die Drucktechnik zur Umsetzung von Wegeleitungen und zur Darstellung von Abstandsregeln im öffentlichen Raum. Perspektivische Drucke sind ebenfalls möglich. Diese Darstellungen erreichen aus einem bestimmen Winkel betrachtet, durch Verzerrung des Druckmotivs einen plastischen Effekt.

Bilder und Video: Pixelrunner
Text: Carolin Zöller